Oberalm gegen Nußdorf, 1. gegen 5. in der 1. Klasse Nord, Tennengau gegen Flachgau, Wettstreit um den besseren Fan-Support.
Das Spiel war von Anfang an zerfahren, der Kampfgeist der Gäste war insofern erfolgreich, als sich die bessere Tabellenplatzierung der Oberalmer Mannschaft am Feld nicht widerspiegelte. Der Schiedsrichter hatte die Partie weitgehend im Griff, angesichts seiner noch recht kurzen Karriere machte er die Sache im hitzigen Spiel gut.
Torchancen gab es in der ersten Hälfte wenige, Abseits-Entscheidungen sind in allen Klassen ohne Linienrichter sowieso besonders umstritten. Die akustische Rivalität der Fans brachte Dramatik und Nervenkitzel, machte das Spiel zum Erlebnis, auch wenn sich die Hektik auf das Spiel zu übertragen schien und dessen Qualität darunter litt. Also brauchte es eine Standardsituation in der 42. Minute: Ecke - Kopfball - Tor für Oberalm durch Filip Maric. Nicht das legendär brasilianische Erfolgskonzept, aber es zählen die Tore und so lautete der Halbzeitstand 1:0.
Oberalm wurde nach der Pause mit der Führung sicherer, aber nicht unbedingt zwingender, der Sieg war noch lange nicht in trockenen Tüchern. Einige Fouls waren ebenso unnötig wie etliche Sprechchöre mancher heimischen Fans. Die Geschehnisse aus dem Hinspiel und deren Dokumentation mussten als Anlass herhalten für einige bei weitem nicht jugendfreie Äußerungen der Fans. Völlig unnötig, überflüssig und deplatziert.
In der 88. Minute gab es noch eine Riesen-Doppelchance der Gastgeber, die ungenützt blieb, also blieb es dem verlässlichen Oberalmer Torschützen Andreas Perlak vorbehalten, in der 90+3. Minute mit dem 2:0 die Entscheidung herbeizuführen und die Gastgeber zu erlösen.
Die dritte Halbzeit ging dann an die Nußdorfer, die mit ihren mitgereisten Fans die Lautstärke-Hoheit auf der Terrasse des Sportheims übernahmen, bevor sie in ihrem Reisebus weiterzogen. In zahlreichen angeregten Diskussionen zwischen Oberalmern und Nußdorfern wurden - in durchaus vernünftigem Umgangston - die unrühmlichen Ereignisse des Hinspiels, die Berichterstattung darüber und die aufgeheizte Stimmung des heutigen Spiels aufgearbeitet und hoffentlich etwaige Gräben zugeschüttet. Oberalm und Nußdorf gingen letztlich friedlich auseinander.