1.Oberalmer Sportverein – USV Lamprechtshausen
1. Klasse Nord / 10. Runde
> Kirmesbuden <
Manchmal erzeugen Widersprüche das einzig authentische Bild. Das Spiel des Oberalmer Sportvereins gegen USV Lamprechtshausen flüchtet sich in ein Plädoyer: Jedes Los gewinnt. Wenige Kilometer nördlich findet der Rupertikirtag in Salzburg statt. Ein Hauch von Kirtag auch an der Unterführungsstraße in 5411, denn die Schießbuden standen in Oberalm.
Samstag, 26. September: Tabellenzweiter gegen Tabellenfünfzehnten. Wenn diese Tabellenplätze das Ergebnis nach bereits zehn gespielten Runden sind, scheint auf dem Papier alles geritzt. Denkste! Selbstverständlich ist gar nichts und leichte Gegner wird man in dieser Liga vergeblich suchen. Doch ein Kick, der sich schon in der Anfangsphase entgegen aller Erwartungen zeigt, kann gar nicht langweilen…
In den ersten Spielminuten suchen beide Teams nach der Feinabstimmung. Der OSV hat in den ersten zehn Minuten gefühlt 95% Ballbesitz, doch agiert überraschend ideenlos. Harun tankt sich in der 9' auf der rechten Außenbahn durch und spielt den Ball in den Sechzehner. Den Rest muss man sich zusammendenken. Hätte, wäre, wenn … Sein Stanglpass findet keinen Abnehmer. Die Gäste in den weißen Jerseys halten ihre Schießbude sauber und befördern das Leder schnellstmöglich aus der Gefahrenzone.
Zu viel Weiß in der 18. Spielminute im Strafraum der Boys in Green. Der Outside-out-Winger der Gäste spielt den Ball Richtung Elfmeterpunkt. Der Pass findet einen Abnehmer. Der L'hausener-Stürmer nimmt aus zentraler Position die Schießbude des OSV ins Visier und zieht ab. Roman gelingt es im letzten Moment mit einer Grätsche den Schuss zu blocken. Großchance vereitelt! Der OSV findet in den ersten 20 Minuten nicht in die Spur. Viel Ballbesitz, wenig Raumgewinn. Bei dem Versuch, mit Tempo in das letzte Drittel der Gäste vorzudringen, zieht man sich ein ums andere Mal durch Abspielfehler im Spielaufbau selbst den Stecker. Diese Tatsache ist auch der Abwehrarbeit der Gäste geschuldet, bei denen speziell die beiden AV's auch immer wieder Akzente in die Offensive setzen.
Nach einem Corner von Alex setzt Max Jahn den Ball in der 28' per Kopfball knapp über das Tor. Es fehlt der letzte Nachdruck oder auch das nötige Quäntchen Glück wie in der 33', als Perli bei einem „Stangler“ von Harun eine Sekunde zu spät kommt und denkbar knapp am Ball vorbeischrammt. Elf Minuten später steht dasselbe Duo im Spotlight. Es ist abermals Harun, der sich auf der rechten Seite mit einer technisch starken Einzelleistung durchpumpt und den Ball in den Sechzehner spielt. Perli ist zur Stelle und versenkt das Leder in der Schießbude der Gäste. 1:0 für den Oberalmer Sportverein in der 44'. Die Freude währt nur kurz. Die Boys in Green pennen in der 45+1' für einen Moment. Zwei Minuten nach dem Führungstreffer schlägt der Ball in der Schießbude von Ronny Gruber ein: Angriff der Gäste über die linke Abwehrseite des OSV. Der Stürmer der Gäste nimmt den ihm gebotenen Platz dankend an und versenkt die Kugel zum Ausgleichstreffer. Wenige Augenblicke später erfolgt der Pausenpfiff.
HZ
Harun gibt in der 50' die Richtung vor und jagt den Ball mit mächtig Schmackes knapp neben das Tor der Gäste. In der 52' wird eine weitere Chance der Gastgeber im letzten Moment vereitelt. Es gelingt dem OSV in diesem Match nicht, dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen. Das Gegenteil wird passieren …
Die Gäste zeigen sich unbeeindruckt. Ronny Gruber bewahrt in der 60' mit einer Rettungstat auf der Linie den OSV vor dem Rückstand. Sechs Minuten später hat die Schießbude wieder geöffnet. Nach einem krassen Abwehrschnitzer gelingt den Gästen der Führungstreffer zum 2:1. Das Spiel des OSV verliert mit Fortdauer der Partie weiter an Balance. Der Spielstil passt sich mehr und mehr dem des Gegners an. Hektik und wohl auch der Gedanke „was denn hier eigentlich abgeht ...“ setzen sich fest. An einen gepflegten Kick ist nicht mehr zu denken, doch die Jungs des OSV wirken auch nach dem Rückstand mehr woke als broke. Dani zwingt in der 69' den Goalie des USV Lamprechtshausen zu einer Glanzparade. In der 73' findet Roman eine Lücke in der Gästeabwehr und spielt einen Pass in die Box. Das Timing ist perfekt. One-Touch von Perli. Der Ball landet im langen Eck der Gästebude. 2:2. Beide Mannschaften kicken mit offenem Visier. Auch die Gäste geben sich mit dem Punkt nicht zufrieden und gehen aufs Ganze. In der 77' wird in der OSV-Abwehr wieder gezündelt und wieder verbrennt man sich die Finger. Et Voilá! Kirmes die Dritte! Ding-Dong. 3:2 für Lamprechtshausen ...
Zwei Minuten später landet ein hoher Ball bei Dani aka Attila auf der linken Außenbahn. Einmal Zunge schnalzen, bitte! Grandiose Ballannahme und Ballverarbeitung von Dani; es folgt ein flinker Haken, ehe die Nummer 17 des OSV den Ball zum 3:3-Ausgleich versenkt. Harun ermöglicht sich durch eine Energieleistung in der 81' noch eine Chance auf den Siegestreffer.
Die Gäste quetschen in der Schlussphase die letzten Reserven aus und tauchen noch zweimal gefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf. Es sollte beim 3:3 bleiben und damit sind wir nach dem Spielverlauf gar nicht schlecht bedient. Schiedsrichter Musliu schließt um 18:51 die Kirmesbuden und bittet mit dem Schlusspfiff in die Kabine. Nach der Partie kommt jemand mit einem Plüsch-Teddybär in der Hand aus der Kantine … Man hätte es wissen müssen. Kirmes und Kirtag war an diesem Nachmittag allerorts … Genrekino in den Kirmesbuden am Sportplatz des 1. OSV. Drei Volltreffer auf beiden Seiten ...
Nächste Woche gastiert der OSV beim Tabellenführer aus Koppl. USV Koppl ist bisher das Maß aller Dinge in der 1. Klasse Nord. Die Koppler haben nach 9 Spielen acht Siege bei einem Unentschieden zu Buche stehen. Auch die Tordifferenz bei bisher lediglich fünf Gegentreffern zeugt von pure Class. Abwehrschnitzer wie in der heutigen Partie wird man sich gegen den Leader aus Koppl nicht leisten dürfen, sonst wird uns die Offensiv-Abteilung der Koppler die Schießbude nicht nur anfüllen, sondern zerschießen.
Der Vorhang für den Kracher der 1. Klasse Nord fällt am 2. Oktober um 16 Uhr. „Reserl“ heizt ab 13:45 Uhr vor. Wir hoffen auf zahlreichen Auswärts-Support. Wir können's brauchen ...
Forza Ragazzi! Forza OSV!