SV Nußdorf am Haunsberg – 1. Oberalmer Sportverein
1. Klasse Nord / 6.Runde
> FSK 18 <
Das Leben ist auch am Samstag, den 4. September kein Highway. Es ist die B156. Als wir um ca. 15 Uhr am Parkplatz des SV Nußdorf aus der Karre steigen, thront die Sonne am Himmel. Von Gewitterwolken keine Spur. Unser „Reserl“ eröffnet den Fußballnachmittag. Die Partie der Resi gönnt sich über 90 Minuten den tag #slowmotion. Mit der Zunge ist man flinker. Ein paar unschöne Fouls garnieren den Kick. Es wird schlatzig. Was an fußballerischer Klasse fehlt, wird durch Wortgefechte kaschiert. Die Partie pusht sich soweit auf, dass der Schiri die Coaches beider Teams zum Rapport bittet. Fast nebensächlich erscheint dabei das 1:0 für die Gastgeber durch Rawan Alibrahim in der 30. Spielminute. Durch einen Doppler in der 50' durch Milky und in der 60' durch Marcel Buchner gelingt dem OSV die Führung. Ein paar Doppler gingen wohl auch am „Getränkestandl“ über die Theke. Auf dem Feld bleibt das Tempo beschaulich, auf den Rängen bringt man sich in Stellung. Unser Reserl fängt sich in der 70' und in der 90' noch zwei ein und verliert mit 2:3. Wenn die Partie unseres Reserl der Teaser war, ist man sich nicht sicher, ob man den Hauptfilm sehen möchte …
Kick-off um kurz nach 17 Uhr für unsere KM.
Es sollten 97 Minuten Salzburger-Unterhaus-Fußball folgen, die man nicht so schnell vergessen wird. Den ersten Geniestreich liefert Max Jahn in der 4' mit einem Querpass aus der Abwehr auf Flügelspieler Dani Pichler. Dani pumpt sich filigran mit dem Ball auf der Außenbahn durch und lässt zwei Gegenspieler stehen. Sein flacher Ball in den Fünfmeterraum findet einen Abnehmer. Perli wird mal wieder getriggert. Der Goalgetter des OSV versenkt die Kugel zum frühen 1:0 für die Gäste. Die Mannschaft des SV Nußdorf macht einen kompakten Eindruck. Die Spieler scheinen nach oben limitiert, fallen aber nach unten nicht ab. Um hier und heute etwas mitzunehmen erfordert Ausdauer. Roman Maric setzt den Ball in der 11' mit einem Header über die Latte. Zwei Minuten später wird ein gefährlicher wie gut platzierter Schuss der Nußdorfer zur Ecke abgefälscht. In der 20' tankt sich Harun auf der linken Seite durch und legt den Ball auf Perli ab. Perli bringt aus aussichtsreicher Position keinen Druck auf den Ball. Den hat er auch schon mal gemacht. Ein 2:0 hätte dem OSV zu diesem Zeitpunkt gut getan. Es bleibt ein offenes Match. Der OSV wirkt objektiv überlegen. Nußdorf nimmt das Tempo an und hält dagegen. Eine Schwachstelle ist beim Gegner nicht auszumachen. Harun setzt in der 23' einen Freistoß knapp über das Gebälk. Es folgen 20 Minuten Unterhaus-Kick ohne technische Finesse. Passend zu einem kampfbetonten Spiel resultiert der Ausgleichstreffer für Nußdorf in der 45' aus einen Gewaltakt. Buchwinkler zimmert den Ball aus 25 Meter in das Tor von Tobi Mair. Mair ist gegen Buchwinklers Granate chancenlos.
Halbzeit.
Gute Torchancen bleiben in der zweiten HZ Mangelware. Schuss von Dani in der 56'. Der Goalie pariert. Seitfallzieher von Roman drei Minuten später. Wenn der Ball den Weg ins Tor findet, wird ihm das Abnicken für das „Tor des Jahres“ wohl kaum noch jemand streitig machen. Emil kommt für Dani in der 64'. Domi Marjanovic für Roman in der 72'. Kurzer Schockmoment in der 84'. Nußdorf vergibt eine Großchance. Es bleibt beim 1:1. Der OSV sieht sich einem Gegner gegenüber, der sich nicht einlullen lässt. Die Nußdorfer zeigen ein ums andere Mal, dass sie jederzeit in der Lage sind, brandgefährliche Spielzüge zu kreieren. Brandgefahr herrscht auch auf den Rängen. Die Brigade der Nußdorfer „Fans“ scheut sich gegenüber der Oberalmer Entourage nicht um verbale Fouls und bittet gar stilentleert zum „Keksen“. Kurz vor Spielende überschlagen sich die Ereignisse. Domi Marjanovic schickt mit einem Schuss den Ball Richtung Nußdorfer Gehäuse. Der Ball prallt an der Stange ab. Harun steht goldrichtig und versenkt die Kugel in der 90' zum 2:1 für den OSV. Die Kicker des SV Nußdorf machen, was sie über 90 Minuten gemacht haben. Sie bleiben dran. Rsho Mohammad krönt eine starke Performance mit dem Ausgleichstreffer in der 96'. Irre. Dann wird’s a bissl wia im Kino bei an Suspense-Movie. Freude weicht der Feindseligkeit. In Richtung Oberalmer-Anhang fliegen die Bierbecher. Krücken fliegen aufs Spielfeld. Jo, echt! Facepalm. Nußdorfer Zuschauer laufen wie eine wilde Horde auf die Gästefans zu. Zu viel geölt. Ausnahmezustand in Nußdorf. Primitiv. Der Bahö war überflüssig. Eigene Mannschaft supporten, grande. Gegner beschimpfen und mit Bierdusche übergießen, weniger grande. Auf's warme Bier scheiß ma und auf die Bierdusche auch. Gastfreundschaft sieht anders aus. Die Qualität der Nußdorfer findet sich auf dem Rasen wieder, nicht auf den Rängen. Eine tolle Mannschaft mit mächtig viel Pump. An diesem Samstag wollten sie es einfach mehr und das hat man auf dem Grün gesehen. Die Boys in Green werden sich steigern müssen, will man gegen den Nachbarn aus Scheffau kommenden Samstag ein Körndl holen.
Im Vereinslogo des SV Nußdorf findet sich neben den Worten Teamgeist, Freude und Leistung auch das Wort Respekt wieder. Ob es für das Adjektiv samt Prädikativum „respektlos“ ein Schwarzlicht benötigt, lässt sich noch recherchieren. Das war bei aller Liebe zu sportlicher Rivalität einfach too much. Es waren ja auch kleine Kinder anwesend … Abhaken! Weiter geht’s! Liebe GTO, wir alle sind angepisst von der Behaviour des Nußdorfer Mob, aber auf dieses Niveau sack ma beim Rückspiel nicht ab.
This is Obaoim, Leitl'n. Respekt für jeden mit Respekt. Die öligen Nußdorfer sind auch in Oberalm willkommen. Ihr seid's de Leit, für die's die Party gibt. Ihr werdet's net leicht haben in Oberalm. Selbst schuld ...
Forza Ragazzi! Forza OSV!