1. Oberalmer Sportverein – UFC St. Georgen
1. Klasse Nord / 2. Runde
 
Wir sind oben … und wenn wir unten sind, ist unten oben. Am Himmel leuchtet ein goldener Keks. Unterführungsstraße z`Obaoim, 28 Grad. Warum tut man sich das als Zuschauer an? Schnell wird klar … man erinnert sich ans letzte Jahr und dass wir unterm Strich alle viel zu müde waren. Die Liebe bleibt ein Unterschied. Es ist eine Frage von Geschmack. Die Dudes in den grünen Jersey bitten zur zweiten Audienz. Gedanken unter der Woche landen in der Tonne. Man schlendert über den Gehsteig an die Unterführungsstraße zum OSV. Erstes Heimmatch des OSV in der noch jungen Saison, Ladies and Gentlemen.

In den ersten zehn Minuten sind die Spielanteile klar verteilt. Die Gastgeber lassen keine Zweifel aufkommen, wohin die Reise geht. Dani Pichler schiebt den Ball aus guter Position im Sechzehner in der 2' knapp neben die Stange. Pressing, Pump und Leidenschaft. Das Tempo ist immens. Auf beiden Seiten. Die Gäste aus St. Georgen „operieren“ in weiterer Folge mit langen Bällen aus der Abwehr vermeintlich uninspiriert. Denkste! Jeder Ball der Gäste, der aus der Abwehr in Richtung letztes Drittel der Gastgeber getreten wird, klingt nach sweet Music. Die Pässe haben die richtige Länge und schlagen präzise auf das Grün auf, wo sie safe angenommen und weiterverarbeitet werden. Der OSV steht dem Kick der Gäste ab der 10. Spielminute etwas ratlos gegenüber. Die Kicker des OSV sind bemüht, die Kugel flach zu halten. Im Mittelfeld gestaltet sich das Spiel für Neuzugang Hakan Coban zu einer Odyssee. Der Abwehrriegel der physisch starken St. Georgener zementiert bereits im Mittelfeld alle Offensiv-Bemühungen der Gastgeber. Das Tempo beider Mannschaften befüttert das Gefühl, dass man wohl nach der Partie einen Bagagisten braucht, um die Spieler vom Feld zu tragen. Eine nervenaufreibende Partie. Der OSV wirkt für den Zuschauer eigentlich spielerisch überlegen. Aber nur eigentlich …
 
0:1 in der 18. Spielminute. Gerry Hintermayr spielt den Ball zu Torwart Tobias Mair. Es wird eine Glanzvorlage für den St. Georgener Stürmer Weishäupl. Tobi weiß nicht so recht … raus … rein … raus … rein. Tobi entscheidet sich für Letzteres. Weishäupl versenkt den Ball in der Bude. Mair ist chancenlos. Hintermayr bedient. Ein Gastgeschenk der Oberalmer Jungs. Capitano Matthias Typplt ist zur Stelle: „Weiter, weiter Jungs!“ Im Match ändert sich wenig. Bemühungen der Oberalmer, spielerisch in das letzte Drittel der Gäste vorzudringen, werden im Mittelfeld durch die Überzahl der St. Georgener blockiert. Indirekter Freistoß im Sechzehner des OSV für St. Georgen in der 33'. Der Ball prallt an der Oberalmer-Mauer ab. Im schnellen Gegenzug hat Domi Marjanovic den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, doch sein Schuss fällt zu schwach aus. Amateur-Kick in Reinkultur. Die Ereignisse überschlagen sich. Torwart Tobi Mair entschärft in der 38' einen Freistoß der Gäste und glänzt in der 40' mit einer weiteren Parade. Blitzmoment von Max Jahn in der 43'. Der Oberalmer Verteidiger füllt das „Gurkenglasl“ seines Gegenspielers an und spielt den Ball auf Hakan Coban. Coban nimmt Tempo Richtung Sechzehner auf und spielt den Ball im richtigen Moment auf Andi Perlak. Perli überlegt keine Sekunde und versenkt die Kugel im langen Eck. 1:1! Pausenstand.
 
2. HZ. Beide Mannschaften schenken sich nix. Es ist der erwartet schwere Härtetest für den OSV. Großchance durch Perli in der 50'. Es bleibt beim 1:1. Emil Mustedanagic kommt in der 54' für Dominik Marjanovic in die Partie. Flanke von der rechten Seite in der 56'. Ein Kopfball landet vor den Füßen von Max Jahn. Das Abwehr-Ass der Oberalmer versenkt den Ball überlegt in die Maschen. 2:1 für den OSV! 58. Spielminute … Ein Spieler der Gäste kratzt den Ball von der Torlinie. Die Partie gönnt den Spielern und den Zuschauern keine Verschnaufpause. Ein Hin und Her. Das Spiel entscheidet sich im Mittelfeld. Perli setzt die Kugel in der 68' knapp neben das Gehäuse. Johann Hofstädter kommt für Manu Lehrer in der 74'. Ein fitter Manu Lehrer hat auch in dieser Partie wieder eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig er für den OSV sein kann. Gelb für Technik-Genie Roman Maric in der 77'. Perli scheitert mit einer sogenannten 100-prozentigen in der 81' am Torwart der St. Georgener. Anel Salihovic kommt für Dani Pichler in der 90'. 94. Spielminute. Eckball für die Gäste. Der Goalie der Gäste rückt auf. Die Zuordnung in der Defensive stimmt nicht. Eckball. Der St. Georgener-Goalie steigt hoch. Kopfball. Der Ball landet auf der Latte und presst nach unten auf das Grün des Rasens. Nix passiert. Endstand. 2:1 für den OSV! Das Passspiel unserer Jungs war nicht exakt genug ... die Schnittstelle zwischen Winger und Mittelfeld wurde nicht ausreichend besetzt … das Tempo wie die Idee für den schnellen Vorstoß hat gefehlt … das Timing hat gefehlt … in der Momentaufnahme fehlte die Handlungsschnelligkeit. Nönö … Mit anderen Worten: „Der Gegner war einfach gut.“
 
Eine enge Kiste für seinen Herzensverein bedeutet im Fußball auch immer etwas Tod. Nur gut, dass wir das nicht so genau wissen. Es kann im Leben im Profifußball wie im Amateurfußball nur eine Liebe geben. Alles andere ist Gloryhunting und Gegaukel. Bravo Jungs! Ein hartes Stück Arbeit.
 
Forza Ragazzi! Forza OSV!